Da das Dissertationsthema und der Doktorvater aufs engste zusammen gehören, ist die Suche nach dem geeigneten Betreuer eine nicht nur organisatorische Voraussetzung für das Promotionsvorhaben.
Klar ist: Wer die außeruniversitäre bzw. berufsbegleitende Promotion beabsichtigt, hat es in der Regel schwieriger als ein Vollzeitpromovend an der Uni. Das gilt auch dann, wenn man sich an den Prof wendet, den man noch aus seinem Studium kennt. Aus diesem Grund empfiehlt sich in jedem Fall eine Promotionsberatung zur Vorbereitung auf die Präsentation des eigenen Promotionsvorhabens beim potentiellen Doktorvater. Ein professioneller Doktorarbeit Ghostwriter kann für Sie bspw. eine Exposé-Vorlage erstellen oder auch eine gesamte Präsentation vorbereiten und Sie durch ein gezieltes Coaching vorbereiten.
Ein Grund hierfür ist, dass Lehrstuhlinhaber sich mitunter weigern, externe Doktoranden anzunehmen. Zwar sollte es zum selbstverständlichen Aufgabenbereich eines Professors gehören, dass er Doktoranden betreut und auf diese Weise den wissenschaftlichen Fortschritt fördert. In der Praxis sieht es allerdings häufig anders aus und die Leidtragenden sind in der Regel die außeruniversitären Bewerber.
Das bedeutet nicht, dass sich die Betreuungsverweigerung im Einzelfall nicht vermeiden lässt. Vielmehr gilt: Auf die richtige Strategie und das Kontextwissen kommt es an, um die Betreuungsanfrage zu einem Erfolg werden zu lassen.
Um die Chancen für eine Betreuungszusage zu erhöhen ist es wichtig, sich zunächst die besondere Ausgangssituation als externer Promovend zu verdeutlichen. Ist man für den Professor lediglich eine zusätzliche und unnötige Last, oder kann man damit rechnen, dass das Promotionsprojekt auch dem Betreuer vorteilhafte Aspekte bringt? Die Antwort hierauf muss viele Gesichtspunkte berücksichtigen und hängt tatsächlich vom Einzelfall ab.
Vier Hauptgründe, warum Professoren nicht immer bereitwillig externe Promovenden aufnehmen:
fehlende persönliche Kenntnis: Als externer Promovend fehlt in der Regel die Bindung an den universitären Kontext, zum Lehrstuhlinhaber gibt es daher keinen persönlichen Draht, der genutzt werden könnte
keine zuverlässige fachliche Expertise: Das Promotionsexposee oder die Ausführungen zum Dissertationsthema können zwar auf Anhieb überzeugen. Aufgrund der fehlenden Erfahrung weiß der Prof allerdings nicht, wie verlässlich
fehlende Dienstleistungsfunktion: Der externe Promovend wird nicht wie der Vollzeit-Doktorand die Aufgaben am Lehrstuhl übernehmen. Durch seine mangelnde Präsenz vor Ort kommt er auch nicht als Kollege in Betracht, mit dem man sich auch mal gerne zeigt oder einen privaten Weg erledigt.
Fehlende Langfristigkeit: Der Betreuer lässt sich bei der außeruniversitären Promotion auf ein Projekt auf Zeit ein (Promotionsziel ist nicht der weitere Uni-Kontext, sondern die Führungsposition in der Wirtschaft oder Industrie). Der Promovend steht ihm perspektivisch nicht als persönlich ‚aufgebauter‘ Nachwuchswissenschaftler zur Verfügung.
Unabhängig von den individuellen Konstellationen gilt: Gerade der außeruniversitäre, dem möglichen Betreuer noch nicht bekannte Kandidat sollte von Anfang an Selbstständigkeit beweisen. Die richtige Reihenfolge besteht nicht darin, zuerst beim Doktorvater nach Themen zu fragen, sondern sich erst auf das eigene Promotionsthema festzulegen und dann eventuell noch flexibel zu bleiben, falls der Prof seinerseits einen Vorschlag einbringt.
Um den geeigneten Lehrstuhl und Prof für das Thema zu ermitteln, empfiehlt sich die gezielte Recherche auf den Homepages der verschiedenen Universitäten mit dem entsprechenden Fachbereich. Genauer zu prüfen ist dann, welche Publikationen der in eventuell in Frage kommende Lehrstuhlinhaber (Prof) aufweist bzw. in welchem Forschungsbereich sein Schwerpunkt liegt. Bei dieser Gelegenheit ist nach Möglichkeit auch zu prüfen, wie groß der vom Prof betreute Doktorandenkreis, die Erfolgs- und ggf. die Abbrecherquote ist. Hieran anschließend ist der unmittelbare Abgleich sinnvoll, inwiefern sich hierzu ein Ansatzpunkt für das eigene Dissertationsthema bietet.
Ein weiteres Hilfsmittel zur Erleichterung der gezielten Suche ist der Hochschulkompass. Hier kann detailliert nach Promotionsmöglichkeiten unter Angabe des Fachbereiches und des Promotionsfaches gesucht werden.
Nicht jeder beliebige Wissenschaftler darf Doktorarbeiten betreuen und ist als Doktorvater zugelassen, sondern im deutschen Sprachraum normalerweise nur habilitierte Personen oder Professoren. Für Habilitation und Professur gelten jedoch in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Voraussetzungen: Für eine Professur muss man in der Regel habilitiert sein (Ausnahme ist die FH), zusätzlich jedoch auf einen Lehrstuhl berufen worden sein, d.h. man hat ein strenges Auswahlverfahren durchlaufen.
Für die Habilitation ist in der Regel eine Habilitationsschrift erforderlich, sie kann aber auch durch mehrere qualitativ hochwertige Einzelpublikationen erreicht werden. Die Habilitation ist somit die Vorstufe für die Professur. Sie sollten daher vorab beim Doktorvater finden prüfen, ob Ihr Wunschbetreuer auch die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt.
Die fachliche Reputation des Betreuers färbt auch auf die eigene Reputation ab. So sollten Sie einen Doktorvater finden, der innerhalb der Scientific Community ein gewisses Standing hat, oft zitiert wird, etc. Davon profitiert man auch als junger Wissenschaftler. Ist hingegen auch der Doktorvater ein Nobody, ist das dem eigenen Ruf nicht dienlich.
Wichtig sind natürlich auch die menschlichen Fähigkeiten des Doktorvaters. Sie sollten sich daher idealerweise mit ihm „verstehen“, denn Sie müssen damit rechnen, mindestens drei Jahre eng mit ihm zusammen zu arbeiten. Vielleicht haben Sie ja schon Erfahrung mit dem Betreuer aus Studienzeiten als Tutor oder Studienassistent. In diesem Fall sind die zentralen Charakteristiken des potentiellen Doktorvaters in der Regel bekannt. Wenn Sie sich einen Ihnen unbekannten Betreuer aussuchen, besteht die Gefahr, nachher menschlich nicht mit diesem klar zu kommen. Wenn Sie einen interessanten Doktorvater finden, sollten Sie zumindest ein paar Vorgespräche mit ihm führen, sodass Sie diesen näher kennenlernen.
Regelmäßiges Feedback innerhalb des Dissertationsprozesses ist wichtig für den Erkenntnisfortschritt. Wenn der gefundene Doktorvater mit eigener Lehre und Forschung jedoch zu ausgelastet ist, leidet in der Regel seine Feedbackhäufigkeit und auch die Feedbackqualität. Informieren Sie sich daher regelmäßig darüber, wann Ihr Doktorvater Zeit hat, um sich Ihre Arbeit anzusehen. Dafür bieten sich in der Regel die Ferienzeiten im Sommer und in den Semesterferien an. Sollte das Feedback ungenügend sein, sollten Sie das ausreichend und rechtzeitig kommunizieren.
Die folgenden Schritte können helfen, trotz der vielzitierten Schwierigkeiten bei der Betreuersuche eine optimale Startposition für die Zusage der Promotionsbetreuung zu erreichen. Dabei gilt: Punkten lässt sich in der Regel nur mit dem zu 100 Prozent zur Forschungsrichtung des Profs passenden Themas.
Vor dem eigentlichen Herantreten an einen Doktorvater sollte über das Promotionsthema so weit wie möglich Klarheit herrschen. Nach Möglichkeit auch schon über die favorisierte Untersuchungsmethodik. Ebenso sollten die Vorstellungen über die Zeitplanung und die Finanzierung so weit möglich konkretisiert sein. Auch wenn nicht unbedingt damit zu rechnen ist, dass bereits im ersten Gespräch die Betreuung zu einer Zusage führt: Der Professor wird eine solide Vorbereitung zu schätzen wissen. Das schließt Überraschungen im Gespräch naturgemäß nicht aus. Es bewahrt jedoch mit Sicherheit vor Peinlichkeiten.
Außerdem sollte der Doktorvater natürlich aus Ihrem Fachbereich kommen, d.h. die nötige Expertise besitzen. Das betrifft vor allem einschlägige Publikationen. Der Betreuer sollte sich im Thema auskennen und sich für Ihr Dissertationsthema interessieren. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass er nicht zu nah am spezifischen Thema dran ist, d.h. idealerweise auch eine gewisse „Distanz“ zum Thema aufweisen kann. Dazu gehört auch, dass er nicht unbedingt in allen Dingen Ihrer Meinung sein muss. Kritische Reflexionen über Argumentation und Struktur der Arbeit bringen Sie beim Doktorarbeit schreiben in der Regel weiter.
Zunächst sollte der in Betracht kommende Professor oder die Professorin per E-Mail um einen Termin gebeten werden. Es ist sinnvoll, bereits hier den konkreten Arbeitstitel des Vorhabens einzuführen. Ziel der Anfrage ist die Bitte um einen persönlichen Termin.
Das mündliche Gespräch ist immer erfolgversprechender als lange Bewerbungsschreiben per Post oder E-Mail. Wenn das Gespräch gut läuft, vergrößert sich die Chance genommen zu werden, auch wenn der Professor als Doktorvater bereits ausgelastet ist. Schriftlich bekämen Sie nur eine Absage. Außerdem ist es wichtig, dass die Chemie mit dem zukünftigen Doktorvater stimmt.
Die mündliche Kommunikation mit dem Prof sollte konsequent darauf hinauslaufen, eventuelle Bedenken wegen der Aufnahme als extern Promovierender offen anzusprechen und auf diese Weise möglichst klein zu halten. Als Kandidat für die externe Promotion möchte man den Betreuer ‚nur‘ für die Zusage gewinnen, ohne Ansprüche an Geld oder Forschungsmittel. Das sollte man auch deutlich machen.
Ganz wichtig: Das Signal, eigenständig arbeiten zu können. Nur so kann der Prof davon ausgehen, dass sein neuer Promovend ihn nicht regelmäßig mit Anfragen bzw. Problemen bei der Dissertation überhäuft.
Der Erfolg bezüglich der Betreuungszusage kann auch davon abhängen, ob man gegebenenfalls auch bereits ist, das schon vorgestellte Thema auch umzustellen. Wer sich zu sehr auf den eigenen Ansatz (Inhalt, Methode) versteift, vergibt sich hier Chancen. Flexibilität ist also Trumpf.
Dieser Aspekt im Anfrageprozess ist der letzte und zugleich mit der Wichtigste. Das Gespräch mit dem zukünftigen Prof sollte persönlich offen gestaltet sein und das Zwischenmenschliche gegenüber dem Fachlichen nicht allzu kurz kommen zu lassen. So muss man sich nicht scheuen, auch die private Situation mit einfließen zu lassen, beispielsweise die Beweggründe für die Doppelbelastung aus Berufstätigkeit und Promotionsprojekt, eine besondere Lebenssituation oder Karriereabsicht etc. Manchmal können auch Kleinigkeiten entscheiden. Zum Beispiel wenn sich beim Blick auf die Unterlagen herausstellt, dass der Prof aus derselben Region oder Stadt kommt oder das gleiche Hobby teilt.