(Head of Marketing)
26.05.2025
Anna Milena von Gersdorff leitet als Online-Marketing Expertin den GWriters Blog sowie alle Veröffentlichungen, Änderungen und Sonderaktionen auf unserer Webseite. Darüber hinaus ist Sie für gesamte Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation mit unseren Medienpartnern zuständig.
Deepseek oder ChatGPT: Vergleich- Nützlichkeit bei Strukturierung und Gliederung
Künstliche Intelligenz bei technischen und mathematischen Fragen: Deepseek oder ChatGPT?
Seit der Veröffentlichung im Januar 2025 gilt der chinesische KI-Chatbot Deepseek als ernstzunehmende Konkurrenz zu ChatGPT. Nach aktuellen Zahlen von similarweb ist das Tool von OpenAI mit 80 % Traffic bei den KI-Plattformen zwar klarer Spitzenreiter – mit 6,5 % hat sich Deepseek vom gleichnamigen Entwickler jedoch innerhalb kürzester Zeit noch vor Google positioniert.
Für Studierende ist Deepseek aus mehreren Gründen interessant: Zum einen ist die Basisversion völlig kostenlos und auch bei erweiterten Modellen (wie API-Nutzung) deutlich günstiger als ChatGPT. Zum anderen gilt die App in vielen Bereichen als genauso leistungsstark und teilweise effizienter als die Open-AI-Variante. Nicht zuletzt wird Deepseek den Nutzern auch als Open Source Modell bereitgestellt und kann so individuell angepasst und weiterentwickelt werden.
Doch ist Deepseek oder ChatGPT besser geeignet, wenn es um wissenschaftliche Arbeiten und die Erstellung einer Bachelorarbeit geht? Bisher existieren noch wenige Forschungsergebnisse aus der Praxis, die beide KIs im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Arbeiten vergleichen. Deshalb haben wir die KI-Modelle beider Unternehmen auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft und auf unterschiedliche akademische Anwendungen hin getestet.
Wichtig zu wissen ist: Bisher sind weder Deepseek noch ChatGPT in der Lage, verlässliche Inhalte für eine Bachelorarbeit zu erstellen, die ohne eine manuelle Prüfung auskommen – oder eine akademische Arbeit vollständig zu generieren. Und auch das Risiko von Plagiaten ist bei beiden Anbietern präsent und bekannt. Deshalb empfehlen wir Ihnen, sich von unseren Ghostwritern eine Mustervorlage für Ihre Bachelorarbeit schreiben zu lassen – oder für den Fall, dass Sie bereits KI-generierte Inhalte menschlicher gestalten lassen möchten.
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Was die Textqualität angeht, ist der Chatbot von ChatGPT für seine sehr flüssigen und leicht verständlichen Texte bekannt. Die Online-Lernplattform AlmaBetter für Bereiche wie Data Science, Webentwicklung und Künstliche Intelligenz betont z. B. den „highly engaging and reader-friendly content“, der Akademiker vor allem bei Essays und Berichten gut unterstützen kann. Doch auch für Bachelorarbeiten und andere wissenschaftliche Arbeiten ist das Tool effektiv, wenn es an den richtigen Stellen eingesetzt wird.
Die KI des Unternehmens Deepseek hingegen produziert tendenziell strukturiertere und formalere Texte. Laut dem Informatik-Portal geeksforgeeks.org übertrifft das Modell ChatGPT bei „creating structured and formal outputs“. Hier bieten die Ergebnisse eine bessere logische Struktur und technische Genauigkeit, währende kreativ-sprachliche Nuancen geringerer ausfallen.
Anhand des folgenden Prompts wollen wir die Textergebnisse der KI-Modelle beider Unternehmen in der Praxis testen. Dabei wurden keine zusätzlichen Funktionen wie die Websuche oder Reasoning aktiviert, sondern der Standard-Prompt-Modus angewendet:
„Verfasse einen wissenschaftlichen Text mit ca. 200 Wörtern für eine Bachelorarbeit im Fach Psychologie zum Thema „Die Rolle von Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit in der sozialen Unterstützung: Auswirkungen auf Stress von Personen mit und ohne Migrationshintergrund“. Der Text soll eine einleitende Funktion haben und eine präzise Argumentationsstruktur aufweisen, im sachlich-analytischen Stil geschrieben sein und typische Merkmale wissenschaftlicher Sprache berücksichtigen (z. B. Nominalstil, Vermeidung der Ich-Form, fachliche Terminologie). Achte auf klare Formulierungen, gute Lesbarkeit und inhaltliche Tiefe.“
Ergebnis ChatGPT:
Ergebnis Deepseek:
Im direkten Vergleich lässt sich erkennen, dass der Chatbot von ChatGPT stilistisch etwas anspruchsvoller formuliert und argumentativ besser strukturiert ist. Deepseek hingegen ist in den Formulierungen etwas “hölzerner“ und einfacher („Autonomie fördert stressmindernde Effekte, wenn Unterstützung als empowernd wahrgenommen wird.)“
Beide Antworten folgen einem klaren Argumentationsbogen: Sie gehen von der allgemeinen Relevanz zu theoretischen Grundlagen über und beziehen sich dann konkret auf Migranten. ChatGPT ist an dieser Stelle jedoch sprachlich und auch inhaltlich überzeugender – die KI geht z. B. etwas ausführlicher auf die Aspekte Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit ein und verbindet diese in flüssiger Sprache.
Deepseek liefert zwar zusätzliche Quellenangaben, von denen die erste aber unvollständig und die zweite nicht verifizierbar ist. Zu „Self-Determination Theory: Basic Psychological Needs in Motivation, Development, and Wellness“ ist bei Guilford Press zwar eine Veröffentlichung zu finden, diese erschien jedoch 2018. Die zweite Quelle existiert so nicht und auch auf weitere Nachfrage liefert Deepseek keine realen Ergebnisse.
Kriterium | ChatGPT | DeepSeek |
Sprachstil | Flüssiger im Stil, akademische und variable Sprache. Gute Übergänge und semantisch präzise Formulierungen. | Steifere Formulierungen, die teils konstruiert wirken. |
Argumentations- Struktur | Klarer Aufbau: von der allgemeinen Relevanz zur Theorie und dann zur Zielgruppe (Personen mit Migrationshintergrund). | Ähnliche Struktur, jedoch weniger elaboriert und geringere inhaltliche Tiefe in den Übergängen. |
Theoriebezug | Die Selbstbestimmungstheorie wird klar und prägnant erläutert, alle drei Grundbedürfnisse werden präzise und im Kontext erklärt. | Auch hier wird auf die Theorie Bezug genommen - jedoch kürzer und oberflächlicher gehalten. |
Bezug zur Zielgruppe | Migrationsspezifische Stressoren werden benannt (Diskriminierung, kulturelle Anpassung etc.). | Verweist ebenso auf Faktoren wie Diskriminierung und Sprachbarrieren, jedoch mit Bezug auf nicht existente Quelle. |
Quellenarbeit | Verweist nur allgemein auf die Selbstbestimmungstheorie, dies jedoch mit korrekter Autoren- und Jahresangabe. | Zwei Quellen angegeben – eine davon unvollständig und mit Abweichung in der Jahresangabe, die andere bei der Recherche im Web nicht auffindbar. |
Stilistische Eignung | Grundsätzlich (siehe nächsten Abschnitt) durchaus verwertbar im akademischen Kontext (z. B. für Einleitung oder Theorieteil einer Bachelorarbeit). | Liefert ebenso gute Anhaltspunkte, benötigt aber einige sprachliche Anpassungen und zwingende Überprüfung der Quellen. |
Im Anschluss haben wir beide Resultate mit dem KI-Detektor von Copyleaks überprüft: Der ChatGPT Text wurde zu 83,1% als potentiell KI-generiert identifiziert – bei Deepseek wiederum waren es volle 100 %. Testet man die Inhalte über den Quillbot-AI-Detektor, erreichen beide Chatbot-Ergebnisse 100 %. Diese Zahlen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die Detektoren auch bei menschlich verfassten Texten oft hohe Werte erzielen – mitunter wurde der Abschnitt, den Sie gerade lesen, von Copyleaks als KI-Inhalt eingestuft.
Zugleich wird aber deutlich, wie wichtig es ist, Abschnitte oder vollständige Sätze einer KI nie einfach zu übernehmen. Ob Sie Deepseek oder ChatGPT für Ihre Bachelorarbeit verwenden – nutzen Sie die Software als sprachliche oder inhaltliche Inspiration, aber lassen Sie stets Ihre eigenen Gedanken und Ihre Ausdrucksweise mit einfließen.
Dies führt uns zum nächsten Aspekt: Ist Deepseek oder ChatGPT für die Literaturrecherche einer Bachelorarbeit geeignet? Bei ChatGPT wurde immer wieder argumentiert, dass das Tool keine verlässlichen Quellen liefert – häufig hat es KI-Quellen halluziniert und teilweise echte, oft aber fiktive Referenzen generiert. In einem aktuellen Beitrag der FAZ zu den besten KI-Tools für Literaturrecherchen schneidet OpenAI etwas besser ab als Deepseek und Gemini, wird aber von Recherche-Tools Elicit und Scite übertrumpft.
Mit der Ende 2024 eingeführten Suchfunktion ermöglicht OpenAI inzwischen die aktuelle Suche im Web – ein Feature, das auch von den Entwicklern von Deepseek zur Verfügung gestellt wird.
Wir haben beide KIs mit folgendem Prompt zur Recherche aufgefordert und für unsere Anfrage die Suchfunktion aktiviert:
„Liste mir für meine Bachelorarbeit 3 aktuelle wissenschaftliche Quellen (ab 2020) zum Thema ‚Musik in sozialen Medien: Der Einfluss von TikTok auf Hörgewohnheiten‘ auf. Bitte gib auch die Links zu den Quellen an. Beschränke dich auf 200 Wörter.“
Ergebnis DeepSeek:
Ergebnis ChatGPT:
Deepseek liefert auf unsere Anfrage wie gewünscht drei Quellen mit korrekten Links, Titeln und Autorenangaben. Bei Quelle 3 führt die KI jeodch das Magazin als Autor auf, obwohl am Ende des Artikels die Autorin Alexandra Hosselmann erwähnt ist. Nur die erste Quelle verweist auf eine Studie, während sich Quelle 2 und 3 lediglich auf Artikel in Online-Magazinen beziehen.
Diese sind zwar beide gute Anhaltspunkte für die weitere Recherche, als Quellenangabe in einer Bachelorarbeit aber nur begrenzt verwertbar. Auch sind die inhaltlichen Beschreibungen teils unpräzise: Für Quelle 1 z. B. suggeriert Deepseek, die Studie basiere auf Interviews mit schwedischen Nutzern – im Abstract ist jedoch nur von „additional insights“, also zusätzlichen Erkenntnissen durch die Befragungen die Rede.
Besser schneidet in diesem DeepSeek-ChatGPT-Vergleich die KI von OpenAI ab. Nicht nur die Quellenangaben sind korrekt, auch bei den Inhaltsangaben werden zentrale Informationen aus den Abstracts fehlerfrei wiedergegeben. Positiv fällt auf, dass die ersten beiden Treffer wissenschaftliche Studien sind, die als PDF-Dokumente vollständig zum Download bereitstehen.
Weniger überzeugend ist jedoch die dritte Quelle – hierbei handelt es sich lediglich um ein Conference Paper. Zwar verweist dieses auf eine im Rahmen einer Masterarbeit entstandene Studie, eine eigenständige Veröffentlichung der vollständigen Arbeit liegt jedoch nicht vor. Im Unterschied zu Deepseek hinterfragt ChatGPT die eigenen Ergebnisse kritisch und verweist darauf, dass die Studien möglicherweise nicht peer-reviewed sind und ggf. nicht den Anforderungen der Hochschule entsprechen.
Sowohl Deepseek als auch ChatGPT eignen sich gut zur Gliederung wissenschaftlicher Arbeiten, verfolgen jedoch unterschiedliche Ansätze: Deepseek überzeugt durch praxisnahe, klar strukturierte Kapitel mit konkreten Fragestellungen und Beispielen, was besonders hilfreich für anwendungsorientierte Arbeiten ist. ChatGPT hingegen liefert eine stärker theoriegeleitete, akademisch fundierte Gliederung, integriert medientheoretische Modelle und bietet flexible methodische Optionen. Ein kombinierter Einsatz beider KIs kann sinnvoll sein: Während ChatGPT die wissenschaftliche Tiefe liefert, ergänzt Deepseek dies durch anschauliche und praxisbezogene Strukturierung.
Die Sprachmodelle von ChatGPT oder DeepSeek werden längst nicht mehr nur für einfache Textaufgaben genutzt. Auch wenn Sie im Rahmen Ihrer Bachelorarbeit vor technischen und mathematischen Fragen oder Aufgaben der Programmierung stehen, können die Tools beider Entwickler zuverlässige Dienste leisten. Im direkten Vergleich DeepSeek vs ChatGPT: Comparison of Best AI Titans in 2025 hat das Portal GeeksforGeeks aktuelle Modelle beider Anbieter anhand einer Physik- und einer Programmieraufgabe getestet.
In einem Test zur klassischen Impulsberechnung einer Kugel lieferten beide Modelle das korrekte Ergebnis. DeepSeek erkannte die Formel und wandte sie korrekt an, beschränkte sich jedoch auf eine knappe Erklärung. ChatGPT hingegen bot eine umfassendere Herleitung und gab eine klare Definition der Formelbestandteile aus.
Weiter wurden beide KIs aufgefordert, mit HTML, CSS und JavaScript einen Code für simplen Taschenrechner zu schreiben. ChatGPT lieferte hier auf Anhieb einen fehlerfreien Code – funktional, aber im Design eher schlicht und wenig intuitiv. DeepSeek hingegen benötigte zwei Korrekturen, lieferte dann aber ein übersichtlicheres und benutzerfreundlicheres Interface.
Wenn Sie beim Schreiben Ihrer Bachelorarbeit auf KI-gestützte Tools wie ChatGPT oder DeepSeek zurückgreifen, sollten Sie achtsam sein, wenn es um die Aspekte Datenschutz und Transparenz geht. Beide Anbieter stehen diesbezüglich in der Kritik – speziell Deepseek hat durch den fragwürdigen Umgang mit Millionen von Nutzerdaten das Interesse deutscher Datenschutzbehörden geweckt.
Es empfiehlt sich also, keine sensiblen oder personenbezogenen Daten – wie z. B. Namen von Versuchspersonen, Matrikelnummern oder interne Dokumente Ihrer Hochschule – in die KI-Modelle einzugeben.
Auch wenn Sie ChatGPT oder Deepseek unveröffentlichte Forschungsergebnisse oder Prüfungsinhalte übermitteln, kann dies gegen Datenschutzrichtlinien und akademische Regularien verstoßen. Nicht zuletzt ist speziell das aus China stammende Deepseek für seine Zensur und Kontrolle bekannt und ist insbesondere bei politischen Fragen (gewollt) sozialistisch geprägt.
Wie eine erst kürzlich veröffentliche Studie zeigte, sind ChatGPT als auch Deepseek nicht nur dafür anfällig, Plagiate zu erzeugen – auch werden sie zuverlässig von AI-Detektoren erkannt.
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26.05.2025