(Head of Marketing)
08.03.2023
Anna Milena von Gersdorff leitet als Online-Marketing Expertin den GWriters Blog sowie alle Veröffentlichungen, Änderungen und Sonderaktionen auf unserer Webseite. Darüber hinaus ist Sie für gesamte Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation mit unseren Medienpartnern zuständig.
Es existieren dabei eine zentrale Unterscheidungskriterien, die die Unterschiede zwischen VWL und BWL deutlich machen.
Neben der Tiefe der Betrachtung, dem Betrachtungsgegenstand und der Zusammenhänge, die analysiert werden, existieren auch inhaltliche Unterscheidungen zwischenBetriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre. Während die VWL das Ziel verfolgt, makro- und mikroökonomische Zusammenhänge zu erklären, will die BWL das Wirken im und innerhalb der Unternehmen verstehen. Dies zeigt sich auch im unterschiedlichen Verständnis der Produktionsfaktoren: in der BWL spricht man von Elementarfaktoren und vom dispositiven Faktor, in der VWL von Arbeiten, Boden/Natur und Kapital.
In der BWL steht demnach die Analyse von Handlungen von Unternehmen im Fokus, um hierauf aufbauend Strategien für diese Unternehmen abzuleiten, die der Unternehmenssicherung und damit Existenzsicherung des Unternehmens dienen. Im Grunde genommen zeigt die Betriebswirtschaft damit die Handlungen im ökonomischen Kontext des einzelnen Unternehmens auf.
Im Mittelpunkt stehen hierbei also Fragen der Optimierung von betrieblichen Handlungen im Sinne der Share- und Stakeholder, also der einzelnen Wirtschaftssubjekte.
In der Volkswirtschaftslehre werden wirtschaftliche Probleme wie die Inflation, die Entwicklungen im Wirtschaftsraum oder Fragen zum Wachstum oder AuĂźenhandel betrachtet.
So will man gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge bzw. Sachverhalte verstehen und herausfinden, wie Handlungen von Unternehmen oder Individuen sich auf diese auswirken. Wie in dieser Form der gesamte Wirtschaftsraum inklusive aller Akteure betrachtet, kann in Kenntnis der Abhängigkeiten eine Beeinflussung der Strukturen vorgenommen und vollzogen werden.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die wichtigsten Merkmale von BWL und VWL!
BWL | VWL |
Betrachtung eines einzelnen Unternehmens | Betrachtung des gesamten Wirtschaftsraums |
Analyse von Handlungen von Unternehmen und Ableitung von Handlungsempfehlungen | Analyse von Strukturen und Zusammenhänge in der Volkswirtschaft, um diese zu verstehen und interpretieren zu können |
Betrachtung von Prozessen und MaĂźnahmen der Wirtschaft | Betrachtung von Prozessen und MaĂźnahmen der Wirtschaft |
Produktionsfaktoren sind Elementarfaktoren und der dispositive Faktor | Produktionsfaktoren sind Arbeit, Boden/Natur und Kapital |
Betrachtung von Strategien und MaĂźnahmen | Nutzung von Modelle sowie quantitativen Verfahren |
Fokussierung auf private Haushalte und Unternehmen | Fokussierung auf gesamtwirtschaftliche Prozesse |
Betrachtet man die Stundenpläne von BWL und VWL so zeigen sich hier insbesondere Unterschiede zwischen BWL und VWL in den Inhalten, dem Zeitpunkt der Vermittlung von Wissen, aber auch in der Methodenlehre. Als Beispiel dienen die Stundenpläne bzw. Studienpläne der LMU; diese zeigen sehr gut die BWL-/VWL-Unterschiede.
Im nachfolgend präsentierten Studienplan für VWL werden insbesondere die zwei Schwerpunktfächer Mikro- und Makroökonomie deutlich sowie die methodische Vertiefung in Fragen der Statistik.
Unterscheidet man hierzu die BWL so stehen praktische Fragen der UnternehmensfĂĽhrung, des Marketings, der Organisationstheorie und der FĂĽhrung im Vordergrund. Aber auch volkswirtschaftliche Grundlagen und Fragen der Statistik werden vermittelt, stehen aber nicht im Zentrum. Das ist ein zentraler Unterschied zwischen BWL und VWL.
Rot gefĂĽllt sind nachfolgend die Studienschwerpunkte, die sich zwischen BWL und VWL unterscheiden.
Diese Frage ist schwierig zu beantworten bzw. kann so absolut eigentlich gar nicht beantwortet werden, denn die Empfindungen, die ein Student mit Blick auf Komplexität und Schwierigkeit eines Studienfaches hat, ist sehr stark abhängig von den persönlichen Neigungen. Diese Unterschiede zwischen BWL und VWL sind für Sie wichtig:
Festgehalten werden kann, dass die Nähe zu eher abstrakten ökonomischen Zusammenhängen und die starke mathematisch-statistische Fokussierung ein VWL-Studium für die meisten Studenten eher abschreckend und schwierig wirkt. Daher sollte insbesondere in den FächerEnglisch, Mathematik, Politik und Sozialwissenschaften ein solides grundlegende Schul-Know-how vorhanden sein. Die VWL präsentiert sich dabei als eine Disziplin der Wirtschaftswissenschaften bzw. der Ökonometrie, die sich auf die Darlegung von Zusammenhängen in der Volkswirtschaft fokussiert.
Die BWL – häufig auch als Betriebsökonomie bezeichnet – erscheint dabei auf den ersten Blick etwas einfacher. Im Regelfall wird dieSchwierigkeit eines BWL-Studiums mit „mittel“ angegeben. Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss eines BWL-Studiums ist ein hohes Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge und Herausforderungen, eingutes mathematisches Grundverständnis und auch ein sprachliches Verständnis ist wichtig. Je nach Schwerpunktsetzung, die in einem BWL-Studium möglich ist, sind dann weitere Vorerfahrungen sinnvoll. Als Schwerpunktfächer kommen z.B. Marketing, Personal, Controlling, Logistik, Steuern oder Investition/Finanzierung in Frage.
In einem BWL- und in einem VWL-Studium können Bachelor- und Masterabschlüsse realisiert werden. In einemBWL-Studium ist dies im Regelfall der Bachelor of Science. Interessant: 74 Prozent aller Studenten, die ein BWL-Studium beginnen schließen es auch ab und 98 Prozent haben innerhalb von fünf Jahren nach ihrem Abschluss einen Job gefunden. Vergleichbare Zahlen finden sich beimVolkswirtschaftslehre-Studium, hier ist als Abschluss je nach Hochschule entweder ein Bachelor of Arts oder ein Bachelor of Science zu finden. Beim Masterstudium ist es ähnlich: in BWL bieten die meisten Universitäten einen Master of Science an, auch ein Master of Arts ist aber möglich. Bei VWL dominiert der Master of Science
Im Wintersemester 2021/2022 waren 240.866 Studierende im Fach BWL eingeschrieben. Die nachfolgende Statistik zeigt hierzu die Entwicklung seit 2010/2011. Ein stetiger Aufwärtstrend ist hier feststellbar, wenn auch seit 2017/2018 die Zahl der BWL-Studenten eher stagniert. Dabei überwiegt die Zahl der männliche Studenten (hellblaue Werte).
VWL studieren deutlich weniger Studenten. Dort sind es im Wintersemester 2021/2022 21.046 Personen, die Anzahl der Männer überwiegt hier noch deutlicher als bei BWL. 2021/2022 waren nur 7.472 weibliche Studentinnen eingeschrieben. Die nachfolgende Abbildung zeigt auch hier die Entwicklung.
VWL studieren deutlich weniger Studenten. Dort sind es im Wintersemester 2021/2022 21.046 Personen, die Anzahl der Männer überwiegt hier noch deutlicher als bei BWL.2021/2022 waren nur 7.472 weibliche Studentinnen eingeschrieben. Die nachfolgende Abbildung zeigt auch hier die Entwicklung.
Eine Unterteilung von BWL und VWL ist aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht notwendig, weil unterschiedliche Bereiche der Wirtschaft abgedeckt und verschiedene Analysemethoden und -perspektiven anwenden.
Eine Trennung zwischen Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre ermöglicht es demnach, die jeweiligen spezifischen Fragestellungen und Probleme besser zu verstehen und passende Lösungsansätze für die jeweiligen Fragestellungen zu entwickeln.In der BWL sind dies eher praktische Antworten auf Fragen der Unternehmenspolitik, wie z.B. Handlungsempfehlungen für das Management, in der VWL sind dies theoretisch fokussierte Antworten, die versuchen, Wirkungszusammenhänge zu erklären.
Während in der BWL primär die Literaturrecherche und die qualitative Auswertung im Vordergrund steht, überwiegt in der VWL die quantitative – statistisch geprägte und bestimmte – Analyse. Dies prägt auch die Vorgehensweise.
Besonders nützlich können Arbeitsmethoden wie die SWOT-Analyse, die ABC-Analyse oder die Produktlebenszyklusanalyse zum Einsatz kommen. Diese sind besonders nützlich in den wissenschaftlichen Arbeiten.
Den Betriebswirt prägt häufig eine intuitiv-entdeckende Vorgehensweise, währen der Volkswirt strukturiert-analytisch vorgeht. Des Weiteren kommen in der BWL empirische Datenerhebungen z.B. im Zusammenhang mit Marketing- und Produktionsanalysen sowie Personal- und Organisationsanalysen zum Einsatz. Auch in der VWL finden die qualitativen Verfahren einen Einsatz, sind aber eher von untergeordneter Bedeutung.
In der BWL und in der VWL finden sich Seminararbeiten, Hausarbeiten, Workshops und Abschlussarbeiten analog. Inhaltlich stehen dabei in der BWL Fallanalysen und die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen im Vordergrund, währen die VWL die Analyse von gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen erwartet.
Die erwähnten quantitativen Methoden werden in der Mikroökonomie und der Makroökonomie eingesetzt, um die Wechselwirkungen zwischen Individuen, Unternehmen und Märkten zu analysieren. Hierzu werden mathematische Modelle und ökonometrische Verfahren genutzt. Qualitative Methoden kommen in der Institutionenökonomie, der Entwicklungsökonomie und der Umweltökonomie zum Einsatz, um beispielsweise politische Entscheidungen oder Verhaltensmuster von Unternehmen zu untersuchen. In der VWL steht demnach die Analyse der Wirkung von politischen, institutionellen und sozialen Rahmenbedingungen sowie die Wohlfahrtsanalyse im Fokus der Untersuchungen.
Ziele werden eher nicht untersucht, sondern verfolgt. Dabei steht im Fokus der BWL die Ableitung von praxisrelevanten Maßnahmen und Handlungsempfehlungen, während die VWL volkswirtschaftliche Wirkungszusammenhänge untersucht. In der BWL können dies beispielsweise Prozesse sein, die in einem Unternehmen untersucht werden. Beispielhaft sind hier Prozesse im Marketing, im Vertrieb, in der Unternehmensführung bzw. im Management, im Controlling, im Rechnungswesen und in der Organisation zu nennen.
In der VWL kann man diese Beispiele in Unternehmen nicht nennen. Hier geht es darum ökonomische Modelle und quantitative Methoden zu nutzen, um volkswirtschaftliche Prozesse zunächst zu erklären – um diese zu verstehen – und darauf aufbauend Antworten zu finden, für häufig aktuelle volkswirtschaftliche Fragestellungen. Beispielhaft kann hier formuliert werden:
Warum ist die Inflationsrate so hoch?
Welche Auswirkungen hat eine hohe Inflationsrate?
Ist die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) als zielführend mit Blick auf die beabsichtigten Wirkungen anzusehen?
Sie wissen jetzt, welche Unterschiede es zwischen BWL und VWL gibt. Jetzt geht es darum, sich mit möglichen Abschlussthemen auseinanderzusetzen.
Die Themenstellungen für BWL- und VWL-Abschlussarbeiten unterscheiden sich stark voneinander. Während BWL-Abschlussarbeiten eher praktisch ausgerichtet sind, haben VWL-Abschlussarbeiten einen starken theoretischen Fokus.
Die nachfolgende Tabelle zeigt Beispiele fĂĽr Abschlussarbeitsthemen in der VWL und in der BWL. Weitere Hilfestellungen fĂĽr Themen finden Sie unter den folgenden Links:
- Abschlussarbeit BWL Thema
- Abschlussarbeit VWL Thema
Abschlussarbeiten BWL | Abschlussarbeiten VWL |
Entwicklung einer Marketingstrategie für Unternehmen | Wirkungen von Inflation und Steuerpolitik auf Unternehmen der Metallindustrie – Hinterfragung der Wirksamkeit tradierter Marketingstrategien |
Arten der Unternehmensbewertung und ihre Eignung fĂĽr die Bewertung von Immobilien | Bewertung der Rolle von Wirtschaftssubjekten im Kontext von Transferprozessen |
Demografie-Management in Unternehmen – Herausforderungen und Handlungsnotwendigkeiten | Auswirkungen von demografischen Entwicklungen auf die Staatsfinanzierung |
Bedeutung von Personalmanagement im Kontext des „War for Talents“ | Demografische Folgen für die Finanzierung der Rentensysteme und Entwicklung von Reformvorschlägen |
Eignung von Immobilien für die Risikoreduktion in Portfolien – eine empirische Analyse | Untersuchung von Immobilien in ihrer stabilitätspolitischen Wirkung |
Gerade hier können wissenschaftliche Ghostwriter und der Ghostwriting-Service von GWriters helfen: sowohl bei der Themensuche, bei der Formulierung eines Exposé oder aber auch bei der Erstellung einer wissenschaftlichen Mustervorlage. Fordern Sie gerne Ihrunverbindliches Angebot an! Sie können gerne ein einmalige Mustervorlage für Ihre Bachelorarbeit schreiben lassen.
Das ist recht einfach und klar zu beantworten: die Berufschancen bei BWL sind deutlich besser als bei VWL, weil ein Betriebswirt flexibler und breiter einsetzbar ist als ein Volkswirt.
Tätigkeiten eines Betriebswirt | Tätigkeiten eines Volkswirt |
Controlling | Forschung und Lehre |
Personalwesen | Banken und Versicherungen |
Unternehmensberatung | Unternehmensberatung |
Finanz- und Börsenwesen | Forschungsinstitute |
Vertrieb | Politik |
Verkauf | Kammern und Verbände |
 | Öffentlicher Dienst |
Wie sehen die (Einstiegs-)Gehälter aus?
 | BWL | VWL |
Median | 40.300 Euro | 46.931 Euro |
Spanne | 33.900 – 49.700 Euro | 46.100 – 64.400 Euro |
Für ein BWL-Studium spricht … | Für ein VWL-Studium spricht … |
starke Praxisorientierung | hohe Gehaltschancen |
breite Berufswahlmöglichkeiten | vielfältiger beruflicher Einsatz |
Schwerpunktsetzung im Studium | Analysefähigkeiten |
breite Palette an Fachwissen | hohes Methoden-Know-how |
Führungspositionen möglich | interdisziplinäre Ansätze möglich |
internationaler Fokus | Â |
WeiterfĂĽhrende Informationen zum Thema sowie den Unterschieden zwischen BWL und VWL:
Schauber, Frank (2019): BWL für Studieninteressierte: BWL-Grundwissen mit Begriffserklärungen, Studieninhalten und Fragen rum um das BWL-Studium – Ist ein BWL-Studium das Richtige für mich?
Dettmer, Marius (2019): VWL Grundlagen fĂĽr Studieninteressierte: Grundwissen, Spezialbereiche, Analysen und Werkzeuge der Volkswirtschaftslehre - Mit 10 spannenden Fragen zum VWL-Studium
Ideen fĂĽr Themen fĂĽr Eure Bachelorarbeit aus der VWL, sortiert nach Fachbereichen.
Ein klug gewähltes Thema kann beim Schreiben der Bachelorarbeit viel Stress ersparen. Um Euch diese Wahl einfacher zu gestalten, haben sich einige unserer Lektoren und Ghostwriter Bachelorarbeit-Themen aus der VWL überlegt...
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Bei der Betriebswirtschaftslehre bzw. Betriebswirtschaft handelt es sich um ein attraktives und wertgeschätztes Studium. Schätzungen nach diversen Studienportalen zufolge studieren mehr als 40 Prozent aller BWL-Studenten ihr Studienfach mit dem Schwerpunkt Controlling – Tendenz steigend. Insgesamt studieren im Studienjahr 2020/2021 243.000 Studenten Betriebswirtschaftslehre. Die Entwicklung der letzten 10 Jahre zeigt die nachfolgende Abbildung...
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