Der Ghostwriter - ein Film von Roman Polanski, Filmkritik

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Der Ghostwriter ist ein Film von Roman Polanski und basiert auf dem bekannten Roman "The Ghost" (2007) von dem britischen Schriftsteller Robert Harris. Die Story des Politthrillers handelt um einen ambitionierten Ghostwriter (im Film nur 'Ghost' genannt), gespielt von Ewan McGregor. Der Ghost übernimmt den Auftrag, die Memoiren des ehemaligen britischen Premier-Ministers zu vervollständigen und deckt ungeahnte Geheimnisse auf, welche sein Leben in Gefahr bringen.

Zunächst einige Hard-Facts über den Film:
Originaltitel: 'The Ghost Writer'
Originalsprache: Englisch
Deutscher Titel: 'Der Ghostwriter'
Erscheinungsjahr: 2010
Länge: 128 Minuten
Drehorte: Frankreich, UK und Deutschland
Altersfreigabe: FSK 12
Drehbuch und Regie: Roman Polanski
Bekannte Schauspieler: Pierce Brosnan, Ewan McGregor und Olivia Williams

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Das ist die pikante Frage welche in den Tiefen der Handlung von Roman Polanskis 'Der Ghostwriter' begraben liegt. Dieser präzise Politthriller ist das wohl beste Werk von Polanski seit Chinatown. So manch vermeintlicher “Kritiker” beschwert sich über zu wenig Action und Gewalt, was jedoch nicht unbedingt der richtige Ansatz ist wenn man bedenkt wie viel Spannung dieser bahnbrechende Streifen doch mitbringt. Kaum ein Regisseur schafft es mit so wenig offensichtlicher Gewalt auszukommen und doch eine Dramaturgie und Spannung auf 'Das Schweigen der Lämmer' Niveau zu erzeugen.
'Der Ghostwriter' bietet zwar nicht das Blut und die Action der früheren Werke Polanskis, besticht aber durch brillante Dialoge voller Intelligenz und Schärfe. Das fehlende Blut wird Wett gemacht durch die verbalen Messerstiche mit denen sich die Gesprächspartner an vielen Stellen im Film attackieren. Polanski präsentiert in der Hauptrolle einen jungen alkoholabhängigen Ghostwriter in finanzieller Schieflage. Der Name bleibt den ganzen Streifen über unbekannt und umgibt den Ghost wie ein mysteriöser Schleier. Dieser Ghost überwindet all den Ärger, welchen der Auftrag um die Memoiren des Premiers von Anfang an mitbringt. Doch er braucht das Geld und die Selbstachtung die er erhofft dadurch zurückzugewinnen und gräbt tiefer. Ewan McGregor spielt die Rolle mit einer Ernsthaftigkeit, welche perfekt zur allgemeinen Grundstimmung des Filmes passt und wird tatsächlich nur von dem absolut britischen Pierce Brosnan in seiner Rolle übertrumpft. Die ganze Atmosphäre passt einfach zusammen und die Charaktere werden von den Schauspielern einzigartig repräsentiert. Ein durchgängiges düsteres Gefühl a la Hitchcock fesselt den Zuschauer nicht zuletzt mit Hilfe der treibenden Musik von Alexandre Desplat. Das einzige was den Zuschauer etwas ernüchtert ist das banale - wenn auch logisch nachvollziehbare - Ende der Geschichte. Klar hatte Robert Harris, der Autor der ursprünglichen Geschichte, auch einiges bei der Zusammenarbeit mit Polanski zu sagen, jedoch hätte das Ende den Zuschauern zuliebe etwas näher am Spannungsbogen des Films abschließen können.
Alles in Allem ist Der Ghostwriter ein hervorragender Film mit einer genialen Atmosphäre und zeigt, dass man auch ohne große Gewalt eine außerordentliche Spannung erzeugen kann. Absolut sehenswert.

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