Die tatsächlichen Kosten einer Promotion hängen stark vom Fach, der Hochschule bzw. Universität und dem Lebensstil ab. Neben den Lebenshaltungskosten entstehen weitere Ausgaben für Forschung, Publikationen und Prüfungen. Mit einer durchdachten Promotionsfinanzierung können Promovierende sich voll auf ihr Promotionsprojekt konzentrieren.
Wissenschaftliche Mitarbeit an der Hochschule / am Lehrstuhl
Stipendien und Promotionsstipendien in Deutschland (Stand: Oktober 2025)
Lebenshaltungskosten: Miete, Verpflegung, Versicherung, Mobilität (ca. 1.000–1.300 € monatlich)
Semesterbeitrag: Laut DAAD zahlen Promovierende an staatlichen Hochschulen in Deutschland Semesterbeiträge von etwa 150-200 €/Semester.
Forschung & Materialien: Literatur, Software, Laborbedarf
Druck & Veröffentlichung: 1.000–3.000 € je nach Verlag und Anzahl der Exemplare
Kostenart | Berechnung | Summe |
|---|---|---|
Lebenshaltungskosten | 3 Jahre × 1.200 € monatlich | 43.200 € |
Nebenkosten (Semesterbeiträge, Materialien, Druckkosten) | pauschal | 3.000 € |
Gesamtkosten | ≈ 46.000 € |
Ab dem 1. Oktober 2025 erhöht die Studienstiftung des deutschen Volkes ihr monatliches Stipendium auf 1.650 Euro. Zusammen mit der Forschungskostenpauschale stehen Stipendiaten somit 1.750 Euro pro Monat zur Verfügung.
Fachbereich | Gesamtkosten (3 Jahre) |
|---|---|
Geistes- & Sozialwissenschaften | 40.000–45.000 € |
Naturwissenschaften & Ingenieurwesen | 50.000–60.000 € |
Medizin | 55.000–70.000 € |
Fernpromotion / FernUni Hagen | 38.000–42.000 € |
Wenn Sie Unterstützung bei der Planung oder Finanzierung Ihrer Promotion wünschen, können Sie sich gerne an unsere Promotionsberatung wenden. Bei uns haben Sie zudem die Möglichkeit, professionell Ihre Doktorarbeit erstellen zu lassen.
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Viele Promovierende finanzieren ihr Promotionsprojekt durch eine Promotionsstelle an einer Hochschule oder einem Lehrstuhl. Dabei arbeiten sie an Forschungsprojekten mit, unterstützen Lehrveranstaltungen oder übernehmen administrative Aufgaben. Eine solche Stelle bietet den Vorteil eines geregelten Einkommens, Sozialleistungen und enger Anbindung an das Fachgebiet, gleichzeitig können Promovierende wertvolle Forschungserfahrung sammeln und ein akademisches Netzwerk aufbauen. Allerdings kann die Arbeitsbelastung hoch sein, was den Fortschritt der eigenen Dissertation verlangsamen kann, und die Flexibilität bei Zeitplanung und Themenwahl der Doktorarbeit ist oft eingeschränkt.
Tipp: Wer sich über konkrete Stellenangebote informieren möchte, kann sich z. B. über Plattformen zu Doktoranden Jobs informieren, um passende Promotionsstellen zu finden.Viele Promovierende arbeiten an einem Lehrstuhl ihrer Hochschule und unterstützen Forschungsprojekte, Lehrveranstaltungen oder administrative Aufgaben.
Vorteile: | Nachteile: |
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Steuern: Einkommen aus wissenschaftlicher Beschäftigung ist steuerpflichtig.
Stipendien sind die beliebteste Form der Finanzierung der Promotion. Sie müssen meist nicht zurückgezahlt werden.
Stipendium | Art | Förderung |
|---|---|---|
Staatlich | 1.200–1.500 € (deutsche Promovierende) / 1.350–2.000 € (internationale Promovierende) | |
Begabtenförderungswerk | 1.550 € Grundstipendium + 100 € Forschungskostenpauschale | |
Begabtenförderungswerk | 1.550 € Grundstipendium + 100 € Forschungskostenpauschale + bis zu 100 € KV/PV-Zuschuss + bis zu 155 € Familienzuschlag (Erhöhung um 100 € ab Herbst 2025) | |
Begabtenförderungswerk | 1.550 € Grundstipendium + 100 € Forschungskostenpauschale | |
13 Begabtenförderungswerke / Programm | bis zu 1.550 €/Monat + bis 102 € Krankenversicherungspauschale | |
Privat | 800–1.200 €/Monat |
Steuern:
Steuerfreie Stipendien → Stipendien sind nicht steuerpflichtig, allerdings müssen sich Promovierende selbst krankenversichern. Die monatlichen Beiträge zur Krankenversicherung liegen – je nach Anbieter und Tarif – in der Regel zwischen 100 € und 200 €.
Bewerbung: Für viele Promotionsstipendien ist eine Empfehlung des Betreuers oder der Betreuung des Promotionsprojekts erforderlich.
Vorteile | Nachteile |
|---|---|
Monatliche finanzielle Unterstützung → Deckung der Lebenshaltungskosten | Oft hohe Anforderungen an Noten, Engagement und Empfehlungsschreiben |
Keine Rückzahlungspflicht (anders als bei Krediten) | Begrenzte Förderdauer (meist 2–4 Jahre) → nicht immer bis zum Abschluss |
Konzentration auf das Promotionsprojekt ohne finanzielle Sorgen | Bewerbungsprozess kann aufwendig sein (Projektbeschreibung, Auswahlgespräche) |
Aufbau eines wissenschaftlichen Netzwerks durch Förderprogramme | Teilweise fachliche oder thematische Einschränkungen je nach Stipendium |
Häufig Unterstützung bei Organisation von Konferenzen oder Publikationen | Manche Stipendien setzen Mindestpräsenz oder regelmäßige Berichte voraus |
Flexibilität bei Arbeitszeit und Forschungsthemen (abhängig vom Stipendium) | Bei Stipendien mit Gegenleistung steuerpflichtig |
Prestige / Anerkennung bei späteren Bewerbungen | – |
Die genauen Bedingungen unterscheiden sich je nach Stipendium, aber typischerweise müssen Promovierende folgende Kriterien erfüllen:
Akademische Leistung: Sehr guter Hochschulabschluss (z. B. mindestens 1,5 oder sehr gut)
Betreuung / Promotionsprojekt: Betreuer muss bestätigt werden, dass das Promotionsprojekt tragfähig ist
Fachrichtung: Manche Stipendien sind fachlich beschränkt (z. B. Naturwissenschaften, Ingenieurwesen)
Engagement und Persönlichkeit: Soziales Engagement, Forschungserfahrung oder Publikationen können relevant sein
Nationalität / Wohnsitz: Einige Stipendien sind nur für deutsche Studierende, andere offen für internationale Doktoranden
Beispiel: DAAD-Stipendien fördern internationale und deutsche Doktoranden, während Begabtenförderungswerke (Studienstiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung) besonders leistungsstarke Nachwuchswissenschaftler unterstützen.
Der Bewerbungsprozess läuft meist in folgenden Schritten ab:
Informationsphase:
Frühzeitig recherchieren, welche Stipendien passen
Prüfen der Fördermöglichkeiten und Fristen
Bewerbung vorbereiten:
Lebenslauf, Zeugnisse und Notenspiegel
Projektbeschreibung / Exposé des Promotionsprojekts
Empfehlungsschreiben des Betreuers oder der Betreuung
Einreichung:
Online- oder Papierbewerbung je nach Stipendium
Teilweise müssen Bewerber an Auswahlgesprächen oder Assessment-Centern teilnehmen
Auswahlverfahren:
Prüfung der Unterlagen
Interviews oder Gespräche, insbesondere bei Begabtenförderungswerken
Entscheidung über die Förderung
Förderung beginnt:
Nach positiver Rückmeldung erhalten die Promovierenden die monatliche Förderung
Laufzeit meist 2–4 Jahre, abhängig vom Promotionsprojekt
6–12 Monate vor Promotionsbeginn: Stipendien recherchieren und informieren
3–6 Monate vor Promotionsstart: Bewerbung vorbereiten, Exposé und Empfehlungsschreiben sichern
Frühzeitig einreichen: Viele Fristen liegen im Frühjahr oder Herbst, je nach Stiftung
Tipp: Wer bereits am Promotionsprojekt arbeitet, kann oft auch nachträglich ein Stipendium beantragen, solange die Förderdauer noch ausreichend ist.
Einige Promovierende finanzieren ihr Promotionsvorhaben aus eigenen Mitteln oder durch Nebenjobs.
Steuern:
Einkommen aus Nebenjobs ist steuerpflichtig
Ausgaben wie Literatur, Software, Reisen oder Druckkosten können als Werbungskosten abgesetzt werden
Kredit / Anbieter | Zielgruppe | Förderhöhe | Rückzahlung |
|---|---|---|---|
Studierende & Promovierende | bis 650 €/Monat | Rückzahlung beginnt nach 18 Monaten Karenzzeit. Monatliche Raten ab 20 €, maximal 25 Jahre Laufzeit. | |
Studierende & Promovierende | 100–1.000 €/Monat | Rückzahlung startet nach erfolgreichem Berufseinstieg. Einkommensabhängig (7,5–12,5 % des Bruttoeinkommens). | |
Studierende & Promovierende | bis 300 €/Monat | Rückzahlung beginnt 4 Jahre nach Fälligkeit der ersten Auszahlung. Monatliche Rate 120 €. |
Steuern: Kredite sind nicht steuerpflichtig, da es sich um Darlehen handelt, nicht um Einkommen.
Zinsen:
KfW-Studienkredit: variabler Zinssatz, aktuell ca. 6–8 %, je nach Marktentwicklung.
Deutsche Bildung: keine klassischen Zinsen; Rückzahlung erfolgt anteilig am späteren Einkommen.
BVA Bildungskredit: fester Zinssatz, derzeit ca. 1 %, wird auf die gestundeten Beträge angewendet.
Vorteile | Nachteile |
|---|---|
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Eine weitere Möglichkeit der Promotionsfinanzierung ist die Industriepromotion, bei der Unternehmen praxisrelevante Dissertationen unterstützen. Promovierende erhalten dabei häufig ein Gehalt von etwa 50 % Stellenumfang, was derzeit ca. 2.800–3.100 € brutto pro Monat entspricht. Die Vorteile einer Industriepromotion liegen in der finanziellen Absicherung, praxisnaher Forschung mit direktem Berufsbezug und guten Karrierechancen nach Abschluss.
Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Die Themenwahl ist oft an die Vorgaben des Unternehmens gebunden, und Vertraulichkeitsvereinbarungen können die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse einschränken. Zudem ist das Gehalt steuerpflichtig.
Steuern: Gehalt ist steuerpflichtig
Vorteile: | Nachteile: |
|
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Einkommen aus Lehraufträgen, Tutorenstellen oder wissenschaftlicher Assistenz
Steuern: Einkommen ist steuerpflichtig
Frau Müller, Psychologie:
Stipendium Heinrich-Böll-Stiftung: 1.350 €/Monat (steuerfrei)
Nebenjob als Tutorin: 300 €/Monat (steuerpflichtig)
Gesamteinnahmen: 1.650 €/Monat → decken Lebenshaltungskosten
Hinweis: Nur der Nebenjob muss versteuert werden. Wer selbst finanziert, kann Werbungskosten geltend machen.
Grundfreibetrag 2025: 11.604 €/Jahr
Minijobs bis 520 €/Monat pauschal versteuert
Kombination: Stipendium + Nebenjob → nur Nebenjob wird angerechnet, Stipendium steuerfrei
✅ Frühzeitig informieren (6 Monate vor Promotionsbeginn)
✅ Förderprogramme vergleichen
✅ Bewerbungsfristen prüfen
✅ Lebenshaltungskosten realistisch kalkulieren
✅ Nachweise & Empfehlungsschreiben vorbereiten
✅ Kombination aus Stipendium + Teilzeitjob oft ideal
✅ Steuerliche Vorteile prüfen, Belege sammeln
Zwischen 40.000 € und 60.000 €, abhängig vom Fach und der Dauer.
Ja, viele Kosten gelten als Werbungskosten oder Sonderausgaben.
Ja – viele Promovierende kombinieren Stipendium und Teilzeitstelle.
Ja, z. B. durch den DAAD oder internationale Programme.
Die Finanzierung einer Promotion ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Promotionsprojekts. Die tatsächlichen Kosten hängen stark von Fachrichtung, Hochschule, Lebensstil und individuellen Forschungsanforderungen ab. Typische Ausgaben für Lebenshaltung, Semesterbeiträge, Forschung und Publikationen summieren sich über die gesamte Promotionsdauer auf ca. 40.000–70.000 €.
Dank vielfältiger Finanzierungsmöglichkeiten – darunter Stipendien, wissenschaftliche Mitarbeit, Industriepromotionen, Kredite oder Nebenjobs – können Promovierende ihre finanzielle Basis sichern und sich auf ihre Dissertation konzentrieren. Stipendien bieten oft steuerfreie Unterstützung, Kredite ermöglichen flexible Mittel, und Nebenjobs oder Lehraufträge können zusätzliche Einnahmen generieren.
Eine strategische Kombination verschiedener Finanzierungsquellen, rechtzeitige Planung, sorgfältige Bewerbung und frühzeitige Sicherung der Betreuung legen den Grundstein für eine stressfreie Promotion. Wer diese Faktoren berücksichtigt, schafft nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch optimale Voraussetzungen für wissenschaftlichen Erfolg und eine vielversprechende Karriere in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.