Finanzierung Promotion 2025: Diese Möglichkeiten gibt es!

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Die tatsächlichen Kosten einer Promotion hängen stark vom Fach, der Hochschule bzw. Universität und dem Lebensstil ab. Neben den Lebenshaltungskosten entstehen weitere Ausgaben für Forschung, Publikationen und Prüfungen. Mit einer durchdachten Promotionsfinanzierung können Promovierende sich voll auf ihr Promotionsprojekt konzentrieren.

Inhaltsverzeichnis

Was kostet eine Promotion?

Typische Kostenpunkte

  • Lebenshaltungskosten: Miete, Verpflegung, Versicherung, Mobilität (ca. 1.000–1.300 € monatlich)

  • Semesterbeitrag: Laut DAAD zahlen Promovierende an staatlichen Hochschulen in Deutschland Semesterbeiträge von etwa 150-200 €/Semester.

  • Forschung & Materialien: Literatur, Software, Laborbedarf

  • Druck & Veröffentlichung: 1.000–3.000 € je nach Verlag und Anzahl der Exemplare

Kostenart

Berechnung

Summe

Lebenshaltungskosten

3 Jahre × 1.200 € monatlich

43.200 €

Nebenkosten (Semesterbeiträge, Materialien, Druckkosten)

pauschal

3.000 €

Gesamtkosten

≈ 46.000 €

Ab dem 1. Oktober 2025 erhöht die Studienstiftung des deutschen Volkes ihr monatliches Stipendium auf 1.650 Euro. Zusammen mit der Forschungskostenpauschale stehen Stipendiaten somit 1.750 Euro pro Monat zur Verfügung.

Unterschiedliche Kosten nach Fachbereich

Fachbereich

Gesamtkosten (3 Jahre)

Geistes- & Sozialwissenschaften

40.000–45.000 €

Naturwissenschaften & Ingenieurwesen

50.000–60.000 €

Medizin

55.000–70.000 €

Fernpromotion / FernUni Hagen

38.000–42.000 €

Wenn Sie Unterstützung bei der Planung oder Finanzierung Ihrer Promotion wünschen, können Sie sich gerne an unsere Promotionsberatung wenden. Bei uns haben Sie zudem die Möglichkeit, professionell Ihre Doktorarbeit erstellen zu lassen.

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Möglichkeiten der Promotionsfinanzierung

1. Wissenschaftliche Mitarbeit an der Hochschule / am Lehrstuhl

Viele Promovierende finanzieren ihr Promotionsprojekt durch eine Promotionsstelle an einer Hochschule oder einem Lehrstuhl. Dabei arbeiten sie an Forschungsprojekten mit, unterstützen Lehrveranstaltungen oder übernehmen administrative Aufgaben. Eine solche Stelle bietet den Vorteil eines geregelten Einkommens, Sozialleistungen und enger Anbindung an das Fachgebiet, gleichzeitig können Promovierende wertvolle Forschungserfahrung sammeln und ein akademisches Netzwerk aufbauen. Allerdings kann die Arbeitsbelastung hoch sein, was den Fortschritt der eigenen Dissertation verlangsamen kann, und die Flexibilität bei Zeitplanung und Themenwahl der Doktorarbeit ist oft eingeschränkt.

Tipp: Wer sich über konkrete Stellenangebote informieren möchte, kann sich z. B. über Plattformen zu Doktoranden Jobs informieren, um passende Promotionsstellen zu finden.Viele Promovierende arbeiten an einem Lehrstuhl ihrer Hochschule und unterstützen Forschungsprojekte, Lehrveranstaltungen oder administrative Aufgaben.

Vorteile:

Nachteile:

  • Geregeltes Einkommen und Sozialleistungen

  • Forschungserfahrung und enge Anbindung an das Fachgebiet

  • Aufbau eines akademischen Netzwerks

  • Hohe Arbeitsbelastung kann das Promotionsprojekt verlangsamen

  • Weniger Flexibilität bei Zeitplanung und Themenwahl

Steuern: Einkommen aus wissenschaftlicher Beschäftigung ist steuerpflichtig.

2. Stipendien und Promotionsstipendien in Deutschland (Stand: Oktober 2025)

Stipendien sind die beliebteste Form der Finanzierung der Promotion. Sie müssen meist nicht zurückgezahlt werden.

Stipendium

Art

Förderung

DAAD Stipendium

Staatlich

1.200–1.500 € (deutsche Promovierende) / 1.350–2.000 € (internationale Promovierende)

Studienstiftung

Begabtenförderungswerk

1.550 € Grundstipendium + 100 € Forschungskostenpauschale

Hans-Böckler-Stiftung

Begabtenförderungswerk

1.550 € Grundstipendium + 100 € Forschungskostenpauschale + bis zu 100 € KV/PV-Zuschuss + bis zu 155 € Familienzuschlag (Erhöhung um 100 € ab Herbst 2025)

Heinrich-Böll-Stiftung

Begabtenförderungswerk

1.550 € Grundstipendium + 100 € Forschungskostenpauschale

StipendiumPlus – Finanzielle Förderung

13 Begabtenförderungswerke / Programm

bis zu 1.550 €/Monat + bis 102 € Krankenversicherungspauschale

GWriters-Stipendium

Privat

800–1.200 €/Monat

Steuern:

  • Steuerfreie Stipendien → Stipendien sind nicht steuerpflichtig, allerdings müssen sich Promovierende selbst krankenversichern. Die monatlichen Beiträge zur Krankenversicherung liegen – je nach Anbieter und Tarif – in der Regel zwischen 100 € und 200 €.

Bewerbung: Für viele Promotionsstipendien ist eine Empfehlung des Betreuers oder der Betreuung des Promotionsprojekts erforderlich.

Vorteile & Nachteile: Stipendien

Vorteile

Nachteile

Monatliche finanzielle Unterstützung → Deckung der Lebenshaltungskosten

Oft hohe Anforderungen an Noten, Engagement und Empfehlungsschreiben

Keine Rückzahlungspflicht (anders als bei Krediten)

Begrenzte Förderdauer (meist 2–4 Jahre) → nicht immer bis zum Abschluss

Konzentration auf das Promotionsprojekt ohne finanzielle Sorgen

Bewerbungsprozess kann aufwendig sein (Projektbeschreibung, Auswahlgespräche)

Aufbau eines wissenschaftlichen Netzwerks durch Förderprogramme

Teilweise fachliche oder thematische Einschränkungen je nach Stipendium

Häufig Unterstützung bei Organisation von Konferenzen oder Publikationen

Manche Stipendien setzen Mindestpräsenz oder regelmäßige Berichte voraus

Flexibilität bei Arbeitszeit und Forschungsthemen (abhängig vom Stipendium)

Bei Stipendien mit Gegenleistung steuerpflichtig

Prestige / Anerkennung bei späteren Bewerbungen

Wie erhält man ein Promotionsstipendium?

Die genauen Bedingungen unterscheiden sich je nach Stipendium, aber typischerweise müssen Promovierende folgende Kriterien erfüllen:

  • Akademische Leistung: Sehr guter Hochschulabschluss (z. B. mindestens 1,5 oder sehr gut)

  • Betreuung / Promotionsprojekt: Betreuer muss bestätigt werden, dass das Promotionsprojekt tragfähig ist

  • Fachrichtung: Manche Stipendien sind fachlich beschränkt (z. B. Naturwissenschaften, Ingenieurwesen)

  • Engagement und Persönlichkeit: Soziales Engagement, Forschungserfahrung oder Publikationen können relevant sein

  • Nationalität / Wohnsitz: Einige Stipendien sind nur für deutsche Studierende, andere offen für internationale Doktoranden

Beispiel: DAAD-Stipendien fördern internationale und deutsche Doktoranden, während Begabtenförderungswerke (Studienstiftung, Heinrich-Böll-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung) besonders leistungsstarke Nachwuchswissenschaftler unterstützen.

Ablauf der Bewerbung

Der Bewerbungsprozess läuft meist in folgenden Schritten ab:

  1. Informationsphase:

    • Frühzeitig recherchieren, welche Stipendien passen

    • Prüfen der Fördermöglichkeiten und Fristen

  2. Bewerbung vorbereiten:

    • Lebenslauf, Zeugnisse und Notenspiegel

    • Projektbeschreibung / Exposé des Promotionsprojekts

    • Empfehlungsschreiben des Betreuers oder der Betreuung

  3. Einreichung:

    • Online- oder Papierbewerbung je nach Stipendium

    • Teilweise müssen Bewerber an Auswahlgesprächen oder Assessment-Centern teilnehmen

  4. Auswahlverfahren:

    • Prüfung der Unterlagen

    • Interviews oder Gespräche, insbesondere bei Begabtenförderungswerken

    • Entscheidung über die Förderung

  5. Förderung beginnt:

    • Nach positiver Rückmeldung erhalten die Promovierenden die monatliche Förderung

    • Laufzeit meist 2–4 Jahre, abhängig vom Promotionsprojekt

Optimaler Zeitpunkt
  • 6–12 Monate vor Promotionsbeginn: Stipendien recherchieren und informieren

  • 3–6 Monate vor Promotionsstart: Bewerbung vorbereiten, Exposé und Empfehlungsschreiben sichern

  • Frühzeitig einreichen: Viele Fristen liegen im Frühjahr oder Herbst, je nach Stiftung

Tipp: Wer bereits am Promotionsprojekt arbeitet, kann oft auch nachträglich ein Stipendium beantragen, solange die Förderdauer noch ausreichend ist.

3. Selbstfinanzierung

Einige Promovierende finanzieren ihr Promotionsvorhaben aus eigenen Mitteln oder durch Nebenjobs.

Steuern:

  • Einkommen aus Nebenjobs ist steuerpflichtig

  • Ausgaben wie Literatur, Software, Reisen oder Druckkosten können als Werbungskosten abgesetzt werden

4. Kredite & Studienkredite (stand 2025)

Kredit / Anbieter

Zielgruppe

Förderhöhe

Rückzahlung

KfW-Studienkredit

Studierende & Promovierende

bis 650 €/Monat

Rückzahlung beginnt nach 18 Monaten Karenzzeit. Monatliche Raten ab 20 €, maximal 25 Jahre Laufzeit.

Deutsche Bildung

Studierende & Promovierende

100–1.000 €/Monat

Rückzahlung startet nach erfolgreichem Berufseinstieg. Einkommensabhängig (7,5–12,5 % des Bruttoeinkommens).

Bildungskredit (BVA)

Studierende & Promovierende

bis 300 €/Monat

Rückzahlung beginnt 4 Jahre nach Fälligkeit der ersten Auszahlung. Monatliche Rate 120 €.

Wichtige Hinweise zu Krediten für Promovierende

  • Steuern: Kredite sind nicht steuerpflichtig, da es sich um Darlehen handelt, nicht um Einkommen.

  • Zinsen:

    • KfW-Studienkredit: variabler Zinssatz, aktuell ca. 6–8 %, je nach Marktentwicklung.

    • Deutsche Bildung: keine klassischen Zinsen; Rückzahlung erfolgt anteilig am späteren Einkommen.

    • BVA Bildungskredit: fester Zinssatz, derzeit ca. 1 %, wird auf die gestundeten Beträge angewendet.

Vorteile & Nachteile: Kredit für Promotion

Vorteile

Nachteile

  • Schneller Zugang zu finanziellen Mitteln

  • Flexible Verwendung (Lebenshaltung, Forschung, Publikation etc.)

  • Teilweise einkommensabhängige Rückzahlung (z. B. Deutsche Bildung)

  • Rückzahlungspflicht & Zinsbelastung

  • Längerfristige finanzielle Bindung

  • Risiko bei verzögertem Berufseinstieg

5. Industriepromotion – Förderung durch Unternehmen

Eine weitere Möglichkeit der Promotionsfinanzierung ist die Industriepromotion, bei der Unternehmen praxisrelevante Dissertationen unterstützen. Promovierende erhalten dabei häufig ein Gehalt von etwa 50 % Stellenumfang, was derzeit ca. 2.800–3.100 € brutto pro Monat entspricht. Die Vorteile einer Industriepromotion liegen in der finanziellen Absicherung, praxisnaher Forschung mit direktem Berufsbezug und guten Karrierechancen nach Abschluss.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Die Themenwahl ist oft an die Vorgaben des Unternehmens gebunden, und Vertraulichkeitsvereinbarungen können die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse einschränken. Zudem ist das Gehalt steuerpflichtig.

Steuern: Gehalt ist steuerpflichtig

Vorteile:

Nachteile:

  • Finanzierung der Promotion und oft zusätzliches Gehalt

  • Praxisorientierte Forschung mit direktem Berufsbezug

  • Möglichkeit für spätere Festanstellung

  • Bindung an das Unternehmen und dessen Vorgaben

  • Vertraulichkeitsvereinbarungen können Veröffentlichungen einschränken

  • Weniger Freiheit bei der Wahl des Dissertationsthemas

6. Nebenjobs & Lehraufträge

  • Einkommen aus Lehraufträgen, Tutorenstellen oder wissenschaftlicher Assistenz

  • Steuern: Einkommen ist steuerpflichtig

Praxisbeispiel: Kombination mehrerer Finanzierungsquellen

Frau Müller, Psychologie:

  • Stipendium Heinrich-Böll-Stiftung: 1.350 €/Monat (steuerfrei)

  • Nebenjob als Tutorin: 300 €/Monat (steuerpflichtig)

Gesamteinnahmen: 1.650 €/Monat → decken Lebenshaltungskosten

Hinweis: Nur der Nebenjob muss versteuert werden. Wer selbst finanziert, kann Werbungskosten geltend machen.

Steuerfreibetrag & Minijob

  • Grundfreibetrag 2025: 11.604 €/Jahr

  • Minijobs bis 520 €/Monat pauschal versteuert

  • Kombination: Stipendium + Nebenjob → nur Nebenjob wird angerechnet, Stipendium steuerfrei

Tipps & Checkliste

✅ Frühzeitig informieren (6 Monate vor Promotionsbeginn)
✅ Förderprogramme vergleichen
✅ Bewerbungsfristen prüfen
✅ Lebenshaltungskosten realistisch kalkulieren
✅ Nachweise & Empfehlungsschreiben vorbereiten
✅ Kombination aus Stipendium + Teilzeitjob oft ideal
✅ Steuerliche Vorteile prüfen, Belege sammeln

FAQ: Häufige Fragen zum Thema Politikwissenschaften Promotion

Fazit – Promotionsfinanzierung in Deutschland

Die Finanzierung einer Promotion ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Promotionsprojekts. Die tatsächlichen Kosten hängen stark von Fachrichtung, Hochschule, Lebensstil und individuellen Forschungsanforderungen ab. Typische Ausgaben für Lebenshaltung, Semesterbeiträge, Forschung und Publikationen summieren sich über die gesamte Promotionsdauer auf ca. 40.000–70.000 €.

Dank vielfältiger Finanzierungsmöglichkeiten – darunter Stipendien, wissenschaftliche Mitarbeit, Industriepromotionen, Kredite oder Nebenjobs – können Promovierende ihre finanzielle Basis sichern und sich auf ihre Dissertation konzentrieren. Stipendien bieten oft steuerfreie Unterstützung, Kredite ermöglichen flexible Mittel, und Nebenjobs oder Lehraufträge können zusätzliche Einnahmen generieren.

Eine strategische Kombination verschiedener Finanzierungsquellen, rechtzeitige Planung, sorgfältige Bewerbung und frühzeitige Sicherung der Betreuung legen den Grundstein für eine stressfreie Promotion. Wer diese Faktoren berücksichtigt, schafft nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch optimale Voraussetzungen für wissenschaftlichen Erfolg und eine vielversprechende Karriere in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.