(Head of Marketing)
16.02.2022
Anna Milena von Gersdorff leitet als Online-Marketing Expertin den GWriters Blog sowie alle Veröffentlichungen, Änderungen und Sonderaktionen auf unserer Webseite. Darüber hinaus ist Sie für gesamte Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation mit unseren Medienpartnern zuständig.
Sie haben Ihr Abitur erfolgreich abschließen können? Die Mittlere Reife ist unter Dach und Fach? Eine erste Berufsausbildung ist abgeschlossen? Sie konnten auf dem zweiten Bildungsweg Ihre Fachhochschulreife nachholen? Und jetzt fragen Sie sich: Wie geht es weiter? Studium? Was soll ich studieren?
Im Beruf sich fortentwickeln? Eine duale Aus- oder Fortbildung in Form eines dualen Studiums ausbildungsintegriert oder ein Vollzeitstudium machen? Oder sogar ein triales Studium im Handwerk mit Berufsausbildung, Meisterbrief und Studium? Den Doktortitel anstreben? Keine einfache Entscheidung.
In diesem Blog wollen wir Ihnen zeigen, welche Vorteile als Student zu erhalten sind und ob Studium oder Ausbildung die richtige Wahl ist.
Im Studium können Sie als frischgebackener Abiturient Fach- und Methodenkompetenzen vermittelt bekommen. So wird Ihnen z.B. in einem Medizinstudium nicht nur vermittelt, welche Krankheiten es gibt und wie diese behandelt werden können, sondern eine wichtige Rolle spielt auch die Ausbildung emotionaler Fähigkeiten zum späteren Umgang mit Patienten.
Damit versetzt Sie das Studium in die Lage, im späteren Berufsalltag flexibel und individuell auf sich permanent veränderte Rahmendaten reagieren zu können. Natürlich kann man die Frage muss man studieren nicht mit einem einfach „ja“ oder „nein“ beantworten.
Aber eines ist klar: auch wenn Sie nicht unmittelbar jedes Wissen aus dem Studium im späteren Berufsalltag anwenden werden können, so können Sie mit dem im Studium vermittelten Wissen vielfältige spätere Aufgabenstellungen bewältigen. Eher praktisch begabte Menschen, die aber trotzdem einen akademischen Abschluss anstreben, lassen sich dabei häufig auf ihrem Weg akademische Coaches unterstützen.
So können verschiedene Studienmodelle für Sie interessant werden und Akademiker begleiten Sie!
Dabei existieren manche Studiengänge, deren Mehrwert für spätere Aufgabenstellungen im Beruf eher gering ist. Wir haben für Sie die beliebtesten Berufe bzw. Studiengänge zusammengestellt, bei denen ein Studium zwar sinnvoll, aber nicht Voraussetzung ist.
Beruf | Bewertung |
Medizinische/r Fachnagestellte/r | kein Studium erforderlich |
Kraftfahrzeugmechatroniker/in | Maschinenbau-Studium möglich, aber nicht zwingend |
Maler/in und Lackier/in | kein Studium erforderlich |
Fachinformatiker/in | Informatik-Studium möglich, aber nicht zwingend |
Erzieher/in | Studium der Sozialen Arbeit, Gesundheit und Pflege möglich, aber nicht zwingend |
Fachkraft für Lagerlogistik | kein Studium erforderlich |
Koch/Köchin | kein Studium erforderlich |
Kaufmann/-frau Versicherungen und Finanzen | BWL/VWL-Studium möglich, aber nicht notwendig |
Automobilkaufmann | kein Studium erforderlich |
Elektroniker | kein Studium erforderlich |
Steuerfachangestellte/r | kein Studium erforderlich |
Die Frage Studium oder Ausbildung können Sie mit Hilfe dieser Checkliste leichter beantworten. Dabei ist Flexibilität in der Berufswahl wichtig, d.h. Ihre Entscheidung für oder gegen einen Beruf sollte nicht nur von der Notwendigkeit eines Studiums abhängig gemacht werden.
Des Weiteren sollten Sie einen Blick in den Studienplan ihres favorisierten Studiums werfen, um sich in Ihrer Entscheidung für oder gegen Studium noch sicherer zu werden. Tipps dazu, wie Sie einen Studienplan richtig lesen und interpretieren finden Siehier.
Fachrichtungen
Nicht für jede Fachrichtung eignet sich ein Studium. Es gilt die einfache Formel: Je praxisorientierter eine spätere berufliche Tätigkeit ist, desto eher kann auf ein Studium verzichtet werden. Doch es gilt auch: Studienfächer weisen eine unterschiedliche Praxisorientierung auch, was auch von der Wahl des Studienortes abhängig ist. Auch die Anzahl der Praxisphasen sind je nach Hochschule unterschiedlich, was damit auch den Praxisbezug der Studiengänge verändert. Man spricht hier dann auch von einem praxisintegrierendem Studiengang.
Entscheiden Sie sich z.B. für ein Studium an einer Hochschule, so werden Sie deutlich mehr Theoriewissen vermittelt bekommen, als wenn Sie z.B. an einer Fachhochschule Maschinenbau studieren. Auch für das Fach gilt: Studieren Sie z.B. Betriebswirtschaftslehre oder Jura, so werden sie vielfältige Berufsmöglichkeiten nach Abschluss des Studiums vorfinden. Achten Sie dabei auch auf die Anzahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze.
Vorteile eines Jura-Studiums finden sich in der Vermittlung eines breiten rechtlichen Fachwissens sowie einer hohen Methodenkompetenz in der Erfassung komplexer Sachverhalte. Als zentraler Nachteil eines Jura-Studiums sind die hohen Anforderungen und die langen Studienzeiten zu nennen.
Das BWL-Studium bietet Ihnen den Vorteil, dass es sehr generalistisch ausgerichtet ist. Es vermittelt eine gute Mischung zwischen grundlegenden BWL-Kenntnissen z.B. im Marketing oder im Controlling und vermittelt gleichzeitig Methodenkompetenz u.a. in der Präsentation und Diskussion. Nachteilig ist häufig die geringe Spezialisierung mit Blick auf einen späteren Berufswunsch zu nennen.
Je nach Studienausrichtung empfiehlt es sich dann das Studium als Präsenz- oder Fernstudium durchzuführen. Schauen Sie für ein Fernstudium gerne auf diese Liste der Fernstudienanbieter.
Gute Alternativen für ein Studium finden sich gerade bei einer hohen Praxisorientierung und einem hohen Spezialisierungsgrad dann in innerbetrieblichen Aus- und Fortbildungen bzw. in Einrichtungen und Akademien der Industrie oder bei einem dualen Studium, die solche Maßnahmen im „Training on the Job“ oder im „Training of the Job“ anbieten.
Die Unterschiede zwischen einer Ausbildung und eine Studium finden sich hier:
Ausbildung | Studium |
Kombination aus Theorie und Praxis | Vermittlung wissenschaftlicher Grundlagen |
Fokussiert auf die Vorbereitung für das Arbeitsleben | Beschäftigung mit Themenstellungen auf einer abstrakten Ebene |
Verknüpfung von Praxiswissen und Theoriewissen | Erlernen von wissenschaftlichen Arbeitsmethoden |
Urlaub vom Arbeitgeber mindestens 24 Tage | Semesterferien |
Dauer: 2 bis 3,5 Jahre | Dauer: je nach Studienrichtung mind. 3 Jahre |
Sicherstellung der Anwesenheitspflicht | keine generelle Anwesenheitspflicht |
Gesamtnote entsteht durch die mündliche und die schriftliche Prüfungsleistung | Gesamtnote aus Klausuren, Hausarbeiten und der Abschlussleistung ist entscheidend |
Im Jahr 2021 studierten in Deutschland 2,94 Millionen Menschen, 1,29 Millionen Menschen machten 2021 in Deutschland eine Ausbildung. Die Verteilung haben wir für Sie in einer Abbildung dargestellt. Es zeigt sich, dass ein klares Übergewicht mit Blick auf die Studierenden existiert.
In Deutschland hat nach wie vor die Ausbildung – hier in Form der sog. dualen Ausbildung als Kombination zwischen Ausbildung im Unternehmen und Ausbildung an einer Berufsschule – eine große Bedeutung, wenn auch die Zahl der Ausbildungsplätze sowie damit der Ausbildungsverträge und der Bewerberinnen und Bewerber seit 2007 kontinuierlich zurückgeht. Angebot und Nachfrage gehen im Schnitt um rund 5 Prozentpunkte pro Jahr zurück.
Ganz anders sieht es beim Studium aus: Immer mehr junge Menschen wollen in Deutschland studieren. Jedes Jahr wollen rund 100.000 mehr junge Abiturienten studieren. An beiden Grafiken ist zu erkennen, dass heutzutage immer weniger Menschen nach einem Ausbildungsplatz suchen, sondern sich eher für ein Studium interessieren.
Wir haben für Sie eine Checkliste erarbeitet, die Vorteile und Nachteile des Studiums im Vergleich zu einer Ausbildung aufzeigt. So können Sie leicht erkennen, warum es sinnvoll ist zu studieren und welche Vorteile als Student Sie haben werden. Dabei sind bestimmte Fachrichtungen zu bevorzugen, wenn Sie sich möglichst breit aufstellen möchten. So eignet sich zum Beispiel ein BWL-Studium für vielfältige Tätigkeiten in der Industrie, im Marketing oder auch in der Forschung.
Und auch mit einem Jura-Studium können Sie nicht nur als Anwalt tätig werden, sondern auch in Rechtsabteilungen von Unternehmen oder als Berater im Consulting-Sektor. In Summe überwiegen damit die Vorteile eines Studiums. Doch: Welche Vorteile als Student habe ich? Welche Studenten Vorteile kann ich für mich „verbuchen“?
Vorteile | Nachteile |
Vermittlung von Methodenkompetenz | viel Lernstoff, was Durchhaltvermögen und Disziplin erfordert und hohe Ansprüche an die Selbstorganisation stellt |
Vermittlung eines umfassenden theoretischen Wissens über einen Fachbereich; nach Abschluss des Studiums bzw. in den letzten Semestern ist (zwingend) eine Vertiefung notwendig | insbesondere bei einem Studium an einer Hochschule nur wenig Praxis, die u.U. über Auslandssemester oder Praktika/Werkstudententätigkeiten sowie Ferienjobs gewonnen werden kann |
gute Verdienstmöglichkeiten nach dem Studium bei guten Karrieremöglichkeiten (Einstiegsgehalt 2022 bei 44.836 Euro – zum Vergleich: bei einer Ausbildung liegt dieses je nach Bundesland zwischen 23.612 und 32.675 Euro) | praktische Erfahrung fehlt, dadurch kommt es zu einer Verlängerung der Bewerbungszeit |
umfangreiche Finanzierungsmöglichkeiten des Studiums (z.B.BAföG, Deutschlandstipendium) | unterschiedliche Prüfungsleistungen und wissenschaftliche Arbeiten (z.B. Klausuren, Präsentationen, Facharbeiten in Form von Hausarbeiten oder Bachelorarbeiten, Gruppenarbeiten) erforderliche unterschiedliche Kompetenzen, die erst erlernt werden müssen |
hohe Selbständigkeit während dem Studium z.B. im Rahmen von Prüfungsvorbereitungen, Auslandsaufenthalten bei gleichzeitiger Schulung der Anpassungsfähigkeit |
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Erlenen des wissenschaftlichen Arbeitens, d.h. des Arbeitens mit Fachtexten anhand standardisierter Methoden, um komplexe Zusammenhänge rasch verstehen zu können und Ergebnisse verständlich präsentieren zu können |
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Schulung des abstrakten Denkens bzw. des fachspezifischen Denkens (z.B. in der BWL das ökonomische Denken) zur Lösung von Problemen – dieses Wissen kann im Berufsalltag später jederzeit Anwendung finden |
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Erlernen von Soft-Skills, wie Fähigkeiten im Zeitmanagement, in der Kommunikation, der Körpersprache oder ein entsprechendes Einfühlungsvermögen |
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Betrachtet man die Vor- und Nachteile eines Studiums, so kann leicht der zentrale Unterschied zwischen einem Studium oder eine Berufsausbildung abgeleitet werden. Vereinfacht gesagt: Es geht um Theorie vs. Praxis! So sollte ich studieren, wenn ich mehr Theorie vermittelt bekommen will.
Zusammenfassend gilt, dass Sie im Studium
ein abstraktes Denken in den jeweiligen Fachbereichen lernen,
Sie lernen, komplexe Frage- und Problemstellungen rasch und umfassend zu erheben und zu präsentieren,
Sie die Basis legen für eine spätere Karriere – sowohl monetär als auch fachlich – ,
Sie lernen, die Zeit, die Ihnen zur Verfügung steht, effektiv zu nutzen und
Sie ein guter Teamworker werden.
Nachteilig für das Studium muss der hohe Zeitaufwand, der nicht immer „sichere“ Berufseinstieg und die – je nach Studienort und Studienfach – geringe Praxisorientierung erwähnt werden. Hier gilt es, während dem Studium z.B. über Ferienjobs oder Praktika bereits ein Netzwerk aufzubauen, das später genutzt werden kann.
Schwierigste Studiengänge: Woher erkenne ich, welcher Studiengang schwierig ist? Warum sollte man die schwierigsten Studiengänge studieren? Gründe, Einstiegsgehälter, Studieninhalte etc. Alle Informationen zum Thema schwierigste Studiengänge finden Sie hier.
Wenn Sie Ihr Abitur in der Tasche haben, dann können Sie sich an jeder deutschen Hochschule für ein Studium einschreiben. Vorher müssen Sie sich jedoch für einen Studiengang entscheiden. Dabei müssen Sie abwägen, ob Sie mehr der Inhalt interessiert oder ob Sie im Hinblick auf Ihre späteren beruflichen Aussichten studieren wollen. Die schwierigsten Studiengänge erkennen Sie häufig an den hohen...
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16.02.2022