qualitative interviews auswertung

Qualitative Interviews auswerten mit einfachen Beispielen erklärt!

Das Planen, die Durchführung und die Auswertung von Experteninterviews oder Umfragen sind wichtige Schritte beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten. Besonders die Auswertung der Interviews bereitet Studierenden oft Schwierigkeiten. Dies liegt unter anderem an der Vielzahl an verschiedenen Auswertungsmethoden – man ist sich nie sicher, ob die gewählte Methode angemessen und zuverlässig ist. In diesem Artikel möchte ich Ihnen eine bewährte Methode zur Auswertung vorstellen, damit Sie in Zukunft bei der Auswertung qualitativer Interviews für wissenschaftliche Arbeiten keine Bedenken mehr haben müssen.

Inhaltsverzeichnis

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Die qualitative Forschung basiert, im Vergleich zur quantitativen, auf einen dynamischen Prozess und stellt die Sicht der Probanden im Zentrum der Forschungsinteresse. Die qualitative Forschung kann sich unterschiedlichen Methoden bedienen - Interview oder Gruppendiskussion, Beobachtung oder Einzelfallstudie, qualitative Inhaltsanalyse oder Experimente. In diesem Video erfahren Sie mehr über die Ziele, Methoden und Auswertungsverfahren in der qualitativen Forschung.

Qualitative Auswertung - Ziele

Warum führen wir überhaupt eine qualitative Auswertung durch und was sind die Ziele dahinter? Die Idee besteht darin, dass die Untersuchungsgruppe ihre Gedanken und Meinungen offenlegt. Das Ziel Ihrer Forschung ist es, herauszufinden, was die Untersuchungsgruppe zu einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Fragestellung sagt. Letztendlich geht es darum, bekannte Phänomene zu untersuchen und möglicherweise neue Erkenntnisse oder Theorien abzuleiten, die bisher in der Literatur nicht ausreichend erforscht wurden.

Untersuchungsgruppe - Experteninterview?

Wer kann zur Untersuchungsgruppe gehören? Die Untersuchungsgruppe kann zunächst Experten auf einem Fachgebiet sein, die wertvolle Einsichten zu einem Thema liefern können. Aber auch "normale" Menschen wie Sie und ich können Teil der Untersuchungsgruppe sein, sei es in Form von Straßenbefragungen, Experimenten oder Diskussionsgruppen. Die Auswahl der Untersuchungsgruppe hängt von der Forschungsfrage und den Zielen der Studie ab.

Forschungsmethoden

Es gibt verschiedene Methoden, um qualitative Daten zu erheben und auszuwerten. Drei häufig verwendete Methoden sind:

Interviews:

  • Narratives Interview: Hier erzählen die Teilnehmer Geschichten oder Erfahrungen, aus denen wissenschaftliche Schlüsse gezogen werden können.

  • Problemzentriertes Interview: Hier steht die Forschungsfrage im Mittelpunkt, um gezielt auf ein bestimmtes Problem einzugehen.

  • Leitfadeninterview: Ein strukturierter Gesprächsleitfaden hilft dabei, Experten zu bestimmten Themen zu befragen und relevante Informationen zu sammeln.

Gruppendiskussionen:

  • Beobachtung und Analyse von Diskussionen in einer Gruppe, um Erkenntnisse zu gewinnen und wissenschaftliche Schlussfolgerungen zu ziehen.

Beobachtungen:

  • Beobachten und Dokumentieren von Verhaltensweisen oder Reaktionen in verschiedenen Situationen, um Muster oder Trends zu erkennen und zu analysieren.

Diese Methoden bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, qualitative Daten zu sammeln und zu analysieren, und zeigen die Vielfalt und Breite dieses Forschungsbereichs auf. Unsere akademischen Ghostwriter können Ihnen bei Ihrem Forschungsthema eine dieser Methoden anwenden, analysieren und auswerten. Unsere Ghostwriting-Agentur arbeitet mit Ghostwritern aus verschiedenen Fachrichtungen zusammen und erstellt nach Ihren Anforderungen Mustervorlagen für Ihre wissenschaftlichen Arbeiten. Dabei werden Forschungslücken identifiziert und untersucht.

In 5 Schritten qualitative Interviews auswerten: Beispiel

Eine Möglichkeit der Auswertung ist die qualitative Inhaltsanalyse nach Meuser und Nagel. Bei dieser wird der Inhalt des Interviews als zentral angesehen und nicht sein Wording: Das Ziel besteht darin, das Typische und das Gemeinsame der Interviews herauszuarbeiten und somit den Umfang der Daten zu reduzieren. Im Einzelnen beinhaltet die Auswertung qualitativer Interviews die folgenden, aufeinander aufbauenden, Arbeitsschritte:

1. Paraphrasierung des qualitativen Interviews

Hierbei kommt es darauf an den Text in einzelne sinngemäße Textabschnitte zu gliedern und den Inhalt in eigenen Worten wiederzugeben. Wichtig ist es hierbei, dass unabhängig von der gewählten Gliederung, der Inhalt des Gespräches vollständig erfasst wird.

Beispiel:

  • Originaltext: "Ich habe seit fünf Jahren in diesem Unternehmen gearbeitet und war in verschiedenen Abteilungen tätig."

  • Paraphrasierung: "Der Befragte gibt an, dass er fünf Jahre lang im Unternehmen beschäftigt war und dabei in verschiedenen Abteilungen gearbeitet hat."

2. Thematisches Ordnen bei der Auswertung des Interviews

Im zweiten Schritt sollten Sie anhand des paraphrasierten Textes Überschriften und Stichworte finden, mit deren Hilfe Sie die vorliegenden Textabschnitte benennen. Sie sollten dabei nah am Text bleiben und die einzelnen Segmente des qualitativen Interviews thematisch sowie unter Verwendung der Terminologie des Befragten sortieren.

Beispiel:

  • Paraphrasierter Text: "Ich habe gelernt, dass Teamarbeit und Kommunikation in diesem Unternehmen besonders wichtig sind."

  • Thematische Überschrift: "Bedeutung von Teamarbeit und Kommunikation im Unternehmen"

3. Thematische Auswertung & Vergleich zwischen den einzelnen Interviews

In dieser Phase der Auswertung qualitativer Interviews gilt es, die Textpassagen verschiedener Interviews miteinander zu vergleichen und die Überschriften zu vereinheitlichen. Das Ziel ist es, thematische Kategorien zu erkennen und zu bilden. Wie auch in der zweiten Phase, dem thematischen Ordnen, sollten Sie hier in Ihrer Sprache nah am Text bleiben.

Beispiel:

  • Interview 1: "Teamarbeit und Kommunikation sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg."

  • Interview 2: "Im Unternehmen wird großen Wert auf eine offene Kommunikationskultur gelegt."

  • Vereinheitlichte Überschrift: "Bedeutung von Teamarbeit und Kommunikation im Unternehmen"

4. Konzeptualisierung unter Einbezug empirischer Forschung

Hier werden die gebildeten Kategorien mit thematisch passenden empirischen und theoretischen Studien, mit Erfahrungen bzw. Erkenntnissen aus Ihrem Fachgebiet der Wissenschaft und mit eigenen Erkenntnissen (zum Beispiel aus durchgeführten Versuchen) verglichen. Umgangssprachliche Ausdrucksweisen werden gegebenenfalls in eine wissenschaftlich angemessene Form gebracht. Es werden erste Interpretationen und Wertungen durchgeführt, wobei die Verallgemeinerung jedoch zunächst auf das vorliegende Material beschränkt bleibt.

Beispiel:

  • Interviewtext: "Die Mitarbeiter empfinden die Hierarchie im Unternehmen als belastend."

  • Theoretische Einbindung: Vergleich mit Studien über die Auswirkungen von Hierarchien auf die Mitarbeiterzufriedenheit.

5. Theoretische Generalisierung

In dieser Phase wird tiefgehend interpretiert und gewertet, wobei entsprechende Theorien einbezogen werden. Somit stellt die theoretische Generalisierung den eigentlichen Kern bei der Auswertung von qualitativen und Experteninterviews dar. Einzelne Themen werden in einen theoretischen Zusammenhang gebracht. In diesem Schritt der Analyse sollten eigene Termini verwendet werden.

Beispiel:

  • Interpretation: "Die Ergebnisse der Interviews zeigen, dass eine flache Hierarchie positive Auswirkungen auf die Mitarbeiterzufriedenheit haben kann, was mit bestehenden theoretischen Ansätzen zur Organisationsstruktur übereinstimmt."

Qualitative Interviews zitieren

Nachdem Sie die qualitativen Interviews ausgewertet haben, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, einzelne Bestandteile der Gespräche in Ihrer Arbeit zu zitieren, um die gefundenen Ergebnisse zu bekräftigen und Ihre Hypothesen zu stützen. Diese Zitate sollten sich auf kurze Sätze bzw. Satzteile beschränken – zumindest, wenn die Gespräche nicht mitgeschnitten wurden. Ansonsten besteht die Gefahr einer fehlerhaften Mitschrift und somit einer fehlerhaften Zitation. Möchten Sie Kurzzitate in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit anführen, werden diese mit (Name Jahr) sowie in einem gesonderten Abschnitt des Literaturverzeichnisses mit Name, Vorname (Jahr): Position im Unternehmen, Aufgabengebiet, persönliches/telefonisches/schriftliches Interview, Ort, Datum, Uhrzeit gekennzeichnet.

Allgemein gilt außerdem, dass die Interviews und Gespräche in einem gesonderten Verzeichnis festgehalten werden sollten – sie können entweder in Teilen oder vollständig im Anhang der wissenschaftlichen Arbeit aufgeführt werden. Für die Erstellung korrekter Zitate und Literaturverzeichnisse bieten wir Ihnen gerne unseren kostenlosen Zitationsgenerator an. Wenn Sie von unseren akademischen Ghostwriter eine hochqualitative Mustervorlage für Ihre Masterarbeit schreiben lassen oder wissenschaftliche Arbeiten schreiben lassen möchten, dann können Sie uns gerne eine kostenlose Anfrage schicken.

Interview transkribieren - die Grundlage für qualitative Auswertung

Die Wahl der Methoden beeinflusst maßgeblich die Art der Auswertung. Ein wichtiger Schritt ist die Transkription, also die Verschriftlichung von Ton-, Audio- oder Videoaufnahmen, die Sie für Ihre wissenschaftliche Arbeit benötigen. Dies ist entscheidend, um die Informationen für die weitere Verarbeitung zu nutzen. Die Transkription kann entweder selbst durchgeführt werden, was zeitaufwendig ist, oder Sie können ein professionelles Transkriptionsstudio beauftragen, das diese Aufgabe übernimmt. Oft wird dabei auch spezielle Software verwendet, um Zeichen wie Zeitmarken und Auslassungszeichen korrekt zu setzen.

Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring

Die Transkription dient oft als Grundlage für die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring, die ein wichtiges Instrument in der qualitativen Forschung darstellt. Diese Methode basiert auf den Erkenntnissen von Mayring und zielt darauf ab, aus den Erkenntnissen der Transkription eine Generalisierung zu erreichen. Dies geschieht durch Kodierung, bei der Textpassagen mit verschiedenen Codes markiert werden, um Aussagen zusammenzufassen. Durch den Vergleich mehrerer Interviews mit den gleichen Codes können zentrale Ergebnisse extrahiert werden.

Grounded Theory als qualitative Methode

Eine andere Herangehensweise bietet die Grounded Theory, die insbesondere dann angewendet wird, wenn keine empirischen Daten vorliegen. Hier wird ein iterativer Prozess angewendet, bei dem Informationen aus der Literatur erfasst und mit empirischen Erkenntnissen bewertet werden, um zu neuen Ergebnissen zu gelangen. Dieser Prozess ermöglicht es, neue Theorien auf der Grundlage bisher unbekannter Phänomene zu entwickeln.

Wir können die passende qualitative Forschungsmethode für Ihre wissenschaftliche Arbeit finden, durchführen und auswerten. Unsere Ghostwriter sind Experten in ihrem Fachgebiet und vertraut mit dem aktuellen Forschungsstand.

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